Befürchtungen schließlich prägten auch die Überlegungen auf Seiten der Kunden. Da war einerseits das Versprechen der neuen Idee, eine schnellere Verfügbarkeit von Softwarelösungen zu gewährleisten. Dem stand aber immer die Drohung höherer (sichtbarer) Kosten bei der Einbindung von Fachkräften aus den Fachabteilungen in die Softwareproduktion gegenüber. Lebte man in den Fachabteilungen doch bisher ganz gut mit den versteckten "Ehda"-Kosten bei der Einbindung der Fachkräfte in die Phasen
- Geschäftsprozessanalyse - Geschäftsprozessreengeneering, - Anforderungsanalyse, - Qualitätssicherung und - Einführung einer neuen Softwarelösung.
Die Ablösung dieses Prinzips des „Ehda“-Kosten-„Hide&Seek“ durch transparente, einem bestimmten Geschäftsprozess zuzuordnende Kosten, war für die Fachabteilungen eher Drohung denn Versprechen. Die Drohung lautet, mittelfristig sinkende Headcounts und damit quasi automatisch einhergehender subjektiver Machtverlust. Dabei ist Lean Production auch und besonders bei Lieferanten von Prozessunterstützenden und ‑optimierenden Produkten und Dienstleistungen, richtig angewandt eben auch gleichbedeutend, mit steigender Produktivität und besserer Konkurrenzfähigkeit der Softwarenutzenden Fachabteilungen selbst. Das gilt besonders auch im internationalen Vergleich und besonders im Vergleich mit Mitbewerbern aus sogen. Billiglohnländern. Diese Erkenntnis ist so leider in den Köpfen des mittleren Managements und der Fachabteilungen bis heute nicht angekommen.
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